Gedichte zu Ostern

Ostern steht vor der Tür: Ostereier werden versteckt, Grußkarten verschickt und die Familie kommt zu Besuch. Damit nicht auf jeder Karte der selbe Spruch stehen muss und die Kinder mit neuen Gedichten überraschen können, findest du hier eine Auswahl der schönsten Ostergedichte. Ob kurz oder lang, klassisch oder modern - du suchst dir das passende Gedicht aus oder lässt dich zu eigenen Worten inspirieren.

Klassische Ostergedichte

Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte; süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja Du bist ’s! Dich hab’ ich vernommen!

Eduard Mörike

Osterjubel

Jetzt ist der Himmel aufgetan, jetzt hat er wahres Licht! Jetzt schauet Gott uns wieder an mit gnädigem Gesicht. Jetzt scheinet die Sonne der ewigen Wonne! Jetzt lachen die Felder, jetzt jauchzen die Wälder, jetzt ist man voller Fröhlichkeit.

Jetzt ist die Welt voll Herrlichkeit und voller Ruhm und Preis. Jetzt ist die wahre, goldne Zeit wie einst im Paradeis. Drum lasset uns singen mit Jauchzen und Klingen, frohlocken und freuen; Gott in der Höh sei Lob und Ehr.

Jesus, du Heiland aller Welt, dir dank ich Tag und Nacht, daß du dich hast zu uns gesellt und diesen Jubel bracht. Du hast uns befreiet, die Erde erneuet, den Himmel gesenket, dich selbst uns geschenket, dir, Jesus, sei Ehre und Preis.

Angelus Silesius

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück. Von dorten sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur; Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben, Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür. Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurückzusehen. Aus dem hohlen, finstern Tor Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden; Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus der Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht Sind sie alle ans Licht gebracht. Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge Durch die Gärten und Felder zerschlägt, Wie der Fluß in Breit' und Länge So manchen lustigen Nachen bewegt, Und bis zum Sinken überladen Entfernt sich dieser letzte Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden Blinken uns farbige Kleider an. Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel, Zufrieden jauchzet groß und klein: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein."

J.W. von Goethe

Neben lieben Worten zu Ostern darf es noch eine Überraschung im Osternest sein? Hier wirst du sicher fündig:

Moderne Ostergedichte

Krümelhase

Opa Hase, Mama Hase, selbst der kleine Krümelhase, malen bunt die Eier an. Papa Hase schaut derweil, hier und dort in aller Eil, wo man sie verstecken kann. Ostersonntag in der Frühe, Krümelhase gibt sich Mühe, Eier sind bald gut versteckt. Unter diesem großen Busch und schnell weiter - husch, husch, husch, dass man ihn nur nicht entdeckt. Hinter Hecken unter Buchen Kinder ihre Nester suchen. Krümelhas die Ohren spitzt. Frohes Lachen und Geschrei: „Hier ist noch ein Osterei!“ Krümelhäschen lacht verschmitzt.

Anita Menger

Zur Osterzeit

Mit seinem jungen Knospenheer streift Frühling durch das Land, streut frische Saaten rings umher und hinterlässt ein Blütenmeer. Der Vögel Chor singt Lob und Ehr dem, der einst auferstand.

Anita Menger

Teamarbeit

Zwischen Hase und Henne gibt’s keinen Streit die beiden setzen auf Teamarbeit. Sie legt die Eier, er malt sie an, so tut ein jeder was er kann. Und da sind auch noch die Elfen, die dem Osterhasen helfen. Sie legen die fertigen Ostereier in Nester die sie, zur Osterfeier, im hohen Gras, unter Busch und Hecken, oder, bei Regen, im Zimmer verstecken. Kommen die Kinder dann angerannt, tarnen sie sich, doch unerkannt sind sie bei der Suche dabei. Erst wenn ein Kind mit Jubelschrei sein Nest mit den bunten Eiern findet, lächelt ein Elfchen und verschwindet.

Anita Menger

Weitere Inspirationen für ein fröhliches Oster-Fest: